Winnenden (Baden-Württemberg), Ringstr. 56/1
eröffnet: |
1936 - 1950 /Wiedereröffnung)
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geschlossen: |
16.03.2020 |
Sitzplätze: |
250 (1936/1942) - 500 (1950/1967) - 180/90 (2016) |
Architekt: |
Karl Schauer, Backnang |
Betreiber: |
Eugen Kienle 1936-1969 Wilhelm Dörhöfer 1970-1974
geschlossen 1975-1987 Familie Eppler seit 1987
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Schon seit 1936 gab
es das Winnender "Olympia"-Kino, welches 1950 neu aufgebaut wurde.Das neue Kino
entstand 1950 in 7-wöchiger Bauzeit und war in Parkett und Balkon unterteilt.
Zartes Pastell in Verbindung mit hellen Naturhölzern wahrte die scheinbare Weite
des Raumes. Die durch einen schweren resedagrünen Vorhang vom Zuschauerraum
getrennte Leinwand war der Mittelpunkt einer großen Bühne mit darunterliegendem
Orchesterraum für 20 Musiker. Die einwandfreie Akustik wurde durch aufgespritzte
Textilfaser-Wände und eine massive Trägerdecke aus Holz erreicht. Die technische
Einrichtung bestand aus zwei Nietschke Matador I-Maschinen, Lorenz
Kino-Verstärker und Lautsprecher sowie Lorenz Gleichrichter-Anlage.
Eröffnungsfilm war "Das Schwarzwaldmädel". N5049
1952 wurde das Kino kinotechnisch neu
eingerichtet: Zwei FH 66-Projektoren sowie eine komplette Telefunken-Tonanlage
wurden aufgestellt. E5222
Lange Zeit geschlossen (in Winnenden gab
es noch das "Corso"), erfolgte Ende 1987 die Wiedereröffnung mit zwei
Sälen.
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Umbau ist eigentlich eine Untertreibung für das, was die
Familie Eppler aus ihrem neueröffneten »Olympia« in Winnenden (bei Stuttgart)
gemacht hat. »Vom alten Gebäude blieben eigentlich nur noch die Wände und
Decken«, erklärte Bernhard Eppler zu der mit erheblichem finanziellen Aufwand
durchgeführten Totalrenovierung, die auch von der FFA mit »dem höchstmöglichen
Betrag« gefördert wurde.
Das sich der Aufwand gelohnt hat, erkennt man
sofort, wenn man, durch die beiden »olympischen« Säulen im Kassenraum hindurch,
ins Innere des ganz in dunklen Blautönen gehaltenen großen Saals gelangt. Mit
ca. 16x20 Meter, bei einer Höhe von ca. 8 Meter, ergibt sich, sowohl was das
optische Vergnügen als auch die Akustik angeht, eine für ein Kino beinahe ideale
Raumaufteilung. Und auch die Leinwand mit ihren 10x6 Meter kann sich »sehen«
lassen, 210 weinrote Sessel (Kamphöner), jeweils 58 cm breit, und ein großzügig
bemessener Reihenabstand von 1,05 Meter sorgen für bequeme Kinostunden. Den
gediegenen Gesamteindruck runden die dezente Beleuchtung, Teppichböden und nicht
zuletzt der schwere, rote Vorhang ab.
Mit 6,5 x 3 Meter verfügt auch die
Leinwand des kleinen Hauses im ersten Stock über respektable Ausmaße. Der
»höhere« Standort wird auch optisch herausgestrichen: Die Wände sind mit
Wölkchen und strahlend blauem Himmel bemalt, dazu passend die 80 dunkelbauen
Sessel, ein Vorhang, der hell und bunt glitzert und ein an der rechten
Seitenwand aufsteigender Fesselballon. Der Gesamteindruck ist tatsächlich so,
wie sich die Firma Kinoplan Gerhard Schäfer (Heilbronn/Talberg) und Familie
Eppler das vorgestellt haben: leicht und luftig.
Die moderne Kinotechnik,
darunter »die zur Zeit aufwendigste Dolby-Lichttonanlage« (die niederen
Frequenzen über Extrakarte, 3x500 Watt) und natürlich CD lieferte Norbert
Klitzing (Backnang). Ein halbes Jahr hat der vom Architeturbüro Schulze &
Simko geleitete Umbau des eine zeitlang als Möbellager genutzten Gebäudes
gedauert. Die ortsansässigen Firmen waren, so Berhard Eppler, mit Begeisterung
bei der Sache: »Des hätt mer net denkt, daß do no amol a Kino draus wird!«
meinte ein Schreiner, der das alte Olympia noch aus seiner Jugendzeit kannte.
Direkt vom Kassenraum aus, als eine Art erweitertes Foyer, ist ein
angegliederter Gastronomiebetrieb zu erreichen. Ebenfalls im gleichen Gebäude,
einen Stock höher, wo bis zum Umbau das alte Corso Filme zeigte, bietet eine
Billardbar mit Palmen und Ventilatoren »Casablanca«-Atmosphäre. Beste
Voraussetzungen also für die Erhaltung bzw. Erneuerung der Kinokultur in der
Provinz.
»Ein richtiges Kino gehört einfach zu einer Stadt«, sagt Familie
Eppler. Und ein richtiges und schönes Kino in Winnenden hofft jetzt nur noch
darauf, das auch die Verleiher ihre neuen Filme da aufführen wollen, wo für das
gute Bild und den guten Ton bestens gesorgt ist.
Quelle: Das Filmtheater 1/1988
Mit der Corona-Krise 2020 kam das Aus für das Kino.
Saal 1950 (Bildquelle: Der Neue Film 49/1950)
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Blick auf die Bühne 1950 (Bildquelle: Filmecho 47/1950)
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Vielen Dank an Robert Bernnat für
die unteren Bilder
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Datum der Erstellung/letztes Update: 06.02.2023 - © allekinos.com