ASTORIA |
Zürich (Schweiz), Nüschelerstr. 1
eröffnet: | 1951 |
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geschlossen: | 1987 |
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Sitzplätze: | 480 (1958) - 417 (1978) |
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Architekt: | Alois Müggler | ||||
Betreiber: |
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In der zweiten
Jahreshälfte 1951 kamen in Zürich zu den bisherigen 33 Kinotheatern drei neue
hinzu. Davon wurde als erstes das aus einem großen Geschäftshaus-Umbau
hervorgegangene "Astoria" im Zentrum der City an der Ecke Peter-/Nüschelerstraße
dem Betrieb übergeben. Architekt Alois Müggler schuf einen für 500 Besucher
Platz bietenden, nach wissenschaftlichen Grundprinzipien erstellten Theaterraum,
dem ein zweigeschossiges Foyer mit Innentreppe vorgelagert war. Der
Parterreboden wurde in einer den optischen Gesetzen angepassten Kurvenform
angelegt, wodurch von jedem Sitzplatz aus freie Sicht auf die Projektionswand
geschaffen wurde. Im oberen Geschoß war ein tiefer, nach hinten ansteigender
Balkon vorhanden. Die die akustischen Bedingungen erfüllende Decke war aus
aneinandergereihten Kreissegmenten mit Spezialunterbau zusammengesetzt; sie
wurde vorfabriziert und dann erst in den Baum gehängt. Die Lautsprecheranlage
befand sich über und unterhalb der Projektionswand, die aus einer
weißgespritzten Mauer bestand. Von der Erkenntnis ausgehend, das die Projektionskabine die Herzkammer des Kinobetriebes ist, hatte Herr Koch der baulichen Gestaltung und der kinematographisch-technischen Ausrüstung ganz besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Die Operateurkabine war vollständig vom Kinosaal getrennt, absolut feuersicher, gut belüftet und mit allen Neuerungen versehen, die die rasche Entwicklung des Tonfilms mit sich gebracht hatte. Die elektrische Schalttafel war freistehend und beidseitig gut bedienbar, ebenso die beiden Philips Kinogleichrichter mit verlustloser Regulierung. Für die Vorführung der Tonfilme standen die neuesten Typen der Philips Projektoren FP 6 zur Verfügung, die dank der neuen Hochintensitätslampen mit 75 Amp. ein äußerst helles Bild projizierten. Die Philips Tonfilmanlage mit den neuesten Apparaturen von Tonkopf, De Luxe-Verstärker und den Lautsprecherkombinationen erzeugten eine hervorragende Tonwiedergabe. Eine weitere Neuheit war der optische Vorhang; an Stelle des bis dahin üblichen Vorhanges wurde ein Raster, dessen Form beliebig gewechselt werden konnte, den normalen Kinomaschinen auf die Projektionswand projizierten. Die Projektionswand selbst war gemauert und mit einem geweißelten Verputz versehen, wodurch die hervorragend plastische Projektion noch an Tiefenschärfe gewann. Ein Schmaltonfilmapparat, ein Grammo, ein Gong und diverse Zubehörteile vervollständigen die Ausstattung zur modern eingerichteten Operateurkabine. Leiter des "Astoria" war Max Koch, der die Öffentlichkeit mit der Einführung von vier täglichen Vorstellungen - der letzten um 21 Uhr abends - überraschte. SF5103 Eine ausführliche Beschreibung des Kinos (mit Fotos) finden Sie hier. |
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