ETOILE |
Zürich (Schweiz), Marktgasse 14
eröffnet: | 1951 |
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geschlossen: | 1985 |
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Sitzplätze: | 458 (1958/1978) |
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Architekt: | Werner Frey |
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Betreiber: |
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1951 nahm das
"Etoile" an der Marktgasse in Zürich" seinen Betrieb im Hotel "Zum goldenen
Schwert" auf. Die Eingangsräume lagen gegen die Marktgasse und führten unter
einem Teil des Hotels hindurch zu dem gänzlich unter der Erdoberfläche
angelegten Kino mit 450 Sitzplätzen, die auf einer Fläche mit leichter Steigung
nach hinten untergebracht waren. Der Raum bildete im wesentlichen eine riesige
Kamera mit der Optik, welche hier durch die Projektionsfläche gebildet wird, die
in einem nach innen gestuften großen «Photobalg» lag. Diese Anlage diente der
Verhinderung von Schall- und Lichtreflexen, und gleiche Aufgaben erfüllten die
an den beiden Längswänden seitlich aufgehängten und gestaffelten Tafeln, welche
wie die übrige Innenausstattung in dunklem Blau gehalten und daher nicht
auffallend waren. In der Vorführkabine standen zwei Ernemann 10 Projektoren, bei
deren Konstruktion die neuesten technischen Errungenschaften auf dem
einschlägigen Gebiet zur Anwendung gekommen waren. Es war eine optische
Abbildung des Bildstrichs vorhanden, so das man nicht auf die Leinwand sehen
musste, um zu kontrollieren, ob der Film richtig eingestellt ist. Der
Schlaufenbildner ergab automatisch die zweckmäßigste Einstellung des
Zelluloidstreifens in der Maschine. Eingebaut war auch eine neuartige
Feuerschutzklappe, bei der sich die Schutzblenden unter Einwirkung der
Zentrifugalkraft erst dann öffneten, wenn der Film eine genügende
Laufgeschwindigkeit hatte, wodurch erreicht wurde, das der Film niemals bei
Stillstand oder bei ungenügender Geschwindigkeit beleuchtet und überhitzt werden
konnte. Der Ernemann 10 besaß des Weiteren die vollautomatische Tonüberblendung,
wo nach dem Start des Motors nur ein Hebel umzulegen war, worauf Bild und Ton
automatisch zur Übereinstimmung gebracht wurden, so wie auch ein absolut genauer
Übergang von Bild und Ton beim Wechseln von einem Projektor zum anderen für die
Vorführung erzielt wurde. Durch fließendes Zirkulationswasser wurden alle
Metallteile sicher gekühlt. Als weitere Sicherheitsvorrichtung diente ein unten
am Motor montierter Ventilator, der die heiße Luft aus dem Blendgehäuse
absaugte. Der ganze Tonteil war durch nur drei Schrauben ablösbar, und das
Lampenhaus war nun mit einer wenig Platz beanspruchenden Rolltür versehen. Zur
Kontrolle der Schmierung diente ein großes Schauglas. Die Gleichrichter konnten
über Fernsteuerung durch Druck auf einen Knopf an beiden Projektoren
eingeschaltet werden. In der Kabine stand sodann der neue Schweizer
Perfectone-Verstärker, der während dem Vorführungsbetrieb aufgeklappt werden
konnte, so das Mängel ohne Vorstellungsunterbruch aufgesucht und behoben werden
konnten. Der Tongleichrichter konnte im Falle einer Störung ohne Weiteres von
Gleichstrom auf Wechselstrom umgeschaltet werden. Zur Vervollständigung der
Kabineneinrichtung gehörten ein Dia-Projektor, System Ganz & Co. und die
platzsparend eingebaute Plattenspielanlage. Zur Kontrolle aus dem Zuschauerraum
nach der Kabine dient eine Kommandotafel mit acht Signalen. Inhaber des Kinos
"Etoile" war E. Bäggli; die Pläne schuf Architekt Werner Frey, auch Erbauer des
"Studio 4" in Zürich. SF5103
.Eine genaue Beschreibung des Kinos (mit Fotos) finden Sie hier. |
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Zürich-Liste zurück zur Schweiz-Liste zurück zur Startseite Datum der Erstellung/letztes Update: 18.11.2023 - © allekinos.com |